Bezahldienst startet mit Guthaben-Aktion

Trotz Corona-Krise: Deutschland gilt weiterhin als Bargeld-Land. Dennoch kommt jetzt ein neuer Online-Bezahldienst auf den Markt: Mit einer Guthaben-Aktion ist Samsung Pay in Deutschland gestartet.

Wie Samsung Pay funktioniert und wie es um die Beliebtheit des Bargeldes in Deutschland gestellt ist, erfahren Sie bei uns.

Samsung Pay in Deutschland gestartet

Nach Google Pay und Apple Pay ist nun auch Samsung Pay in Deutschland gestartet. Und da der mobile Bezahldienst lange nach Google und Apple startet, nämlich mehr als zwei Jahre später, hat sich Samsung einen Leckerbissen für alle überlegt, die Samsung Pay nutzen wollen. Doch wie funktioniert Samsung Pay?

Der Bezahldienst war vier Wochen lang in der Betaphase. Ab sofort können Sie die notwendige App kostenlos im Google Play Store oder bei Samsung im Galaxystore downloaden. Das Gute am neuen Bezahldienst: Samsung Pay funktioniert laut Samsung „mit nahezu allen Bankkonten“.

Das bedeutet, auch Kunden, deren Bank bislang von keinem mobilen Bezahldienst unterstützt wurde, können Samsung Pay verwenden. Voraussetzung: Sie nutzen ein Konto mit deutscher IBAN, das das Online-Banking mit Zwei-Faktor-Authentifizierung unterstützt und haben eine deutsche Meldeadresse mit deutscher Telefonnummer.

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Mit Samsung Pay behalten Sie die volle Kostenkontrolle. Bild: Screenshot Samsung

Wie funktioniert Samsung Pay?

Samsung Pay funktioniert ähnlich wie andere Bezahldienste per Smartphone. Nach der Einrichtung der App auf dem Handy liegt eine Samsung Pay Karte, eine virtuelle Visa-Karte, auf dem Bildschirm. Übrigens auch, wenn das Handy gesperrt ist.

Die Samsung Pay Karte müssen Sie zum Bezahlen von unten nach oben wischen. Danach genehmigen Sie die gewünschte Zahlung mit PIN, Fingerabdruck oder Iris-Scan. Ist NFC aktiviert, können Sie nun Ihr Smartphone an die Kontaktfläche des Bezahlgeräts halten und die Zahlung wird durchgeführt.

Um mit dem Smartphone zu bezahlen, ist übrigens keine Internetverbindung nötig. Lesegerät und Handy kommunizieren per NFC miteinander. Kosten fallen für das Bezahlen mit dem Smartphone über Samsung Pay ebenfalls nicht an.

Um Samsung Pay in Deutschland nutzen zu können, ist ein Samsung-Smartphone, das seit 2018 auf den Markt gekommen ist und mindestens über Android 8 verfügt. Welche Smartphones kompatibel sind, hat Samsung aufgelistet.

Samsung Pay in Deutschland mit Solarisbank

Um Samsung Pay in Deutschland für nahezu allen Banken anbieten zu können, arbeitet Samsung mit der Solarisbank zusammen. Sie fungiert dabei aber als reiner Dienstleister, der die virtuellen Visa-Karten ausstellt.

Die Solarisbank prüft dafür die Identität des Kontoinhabers sowie die Bonität und entscheidet, welche virtuelle Visa-Karte Sie erhalten. Das ist von Ihrer Bonität abhängig. Je nach Ergebnis der Prüfung erhalten Sie einen Verfügungsrahmen von 1.000 Euro oder eine Prepaid-Visa-Karte.

Zusätzlich gibt es für beide Karten-Varianten abhängig von der Bonität einen Verfügungsrahmen bis 8.000 Euro für Ratenzahlungen, der bei der Schufa eingetragen wird. Beträge ab 100 Euro können Sie dann in drei bis 24 Monatsraten abstottern. Samsung und Solarisbank nennen das „Splitpay“.

Welche Karte mit welchem Verfügungsrahmen Sie erhalten, entscheidet ganz alleine die Bonitätsprüfung der Solarisbank. Der Nutzer kann darauf keinen Einfluss nehmen.

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Mit Bargeld, Karte oder gar mobil? Wie bezahlen die Deutschen am liebsten? Bild: PC-SPEZIALIST

Samsung Pay im Bargeldland Deutschland

Mit Beginn der Corona-Krise in Deutschland hat das bargeldlose Zahlen einen großen Schub bekommen. Wir alle erinnern uns an die Zettel, die an den Kassen klebten, dass aus Hygienegründen die bargeldlose Zahlung bevorzugt wird. Mittlerweile sind die Zettel wieder weitgehend verschwunden.

Doch wie sieht es mit dem bargeldlosen Zahlen aus? Bereits vor über einem Jahr haben wir in unserm Blog darüber berichtet, dass mobile Payments steigen, das Misstrauen aber auch.

Immerhin 22 Prozent der Deutschen wollen kein Bargeld mit sich herumtragen und vermissen eine bargeldlose Alternative, wenn es sie nicht gibt. Das hat eine repräsentative Umfrage (2019) von Kantar Emnid im Auftrag der Postbank ergeben, die welt.de zitiert.

Ob beim Bäcker, beim Metzger oder im Kiosk um die Ecke: Gerade in kleinen Geschäften gibt es meistens nur die Möglichkeit, bar oder per Karte ab einem Einkaufswert von 10 Euro zu bezahlen. Wer gern bargeldlos zahlt, hat dafür wenig Verständnis.

Bargeldlos zahlen in Zahlen

Im gesamten Euroraum wurden in 2019 insgesamt 98 Milliarden Zahlungen bargeldlos abgewickelt, schreibt das Handelsblatt. Sie hatten einen Wert von unfassbaren 162 Billionen Euro. 48 Prozent davon machten klassische Kartenzahlungen aus, Überweisungen zählten mit 22 Prozent dazu und Lastschriften mit 22 Prozent. Die übrigen 7 Prozent gehen auf das Konto von mobilen Payments wie Apple Pay und Google Pay.

Die Kantar Emnid Umfrage im Auftrage der Postbank schlüsselt auf, wer besonders gern bargeldlos zahlt: Es sind junge Frauen (16 bis 29 Jahre) mit einem hohen Bildungsabschluss (Abitur/Uni) und einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.500 Euro. Ihnen geht es aber nicht darum, dass es kein Bargeld mehr geben solle, sondern lediglich um die Möglichkeit, bargeldlos zahlen zu können.

Die Entscheidung, ob bar, mit Karte oder per Smartphone bezahlt wird, hängt deutlich von der Summe ab. Je höher die Summe, desto wahrscheinlicher ist die bargeldlose Variante. Über eine weitere Studie zum bargeldlosen Bezahlen berichten wir in unserem Blog.

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Ob mit Karte oder per Smartphone: Mit Samsung Pay in Deutschland gibt es eine weitere Zahlungsmöglichkeit. Bild: Pixabay

Samsung Pay in Deutschland: weitere Zahlungsmöglichkeit

Nach Google Pay und Apple Pay startet nun mit Samsung Pay ein weiterer mobiler Bezahldienst. Und während es in Skandinavien üblich ist, alles, wirklich alles bargeldlos zu bezahlen, sind wir davon in Deutschland noch weit entfernt.

Wer keine Daten über seine Zahlungsaktivitäten hinterlassen will, sollte auch weiterhin bargeldlos bezahlen können. Daran wird Samsung Pay nichts ändern.

Aber natürlich verfolgt Samsung das Ziel, seinen Bezahldienst möglichst weiträumig auszurollen. Um noch mehr Nutzer dazu zu bewegen, Samsung Pay zu verwenden, startet der Konzern seinen Dienst mit einer Guthaben-Aktion. Bis zu 200 Euro Startguthaben gibt es für Samsung Pay, wenn … und jetzt kommt das große Aber!

Guthaben-Aktion mit dem großen Aber

Nur wer sich ein neues Smartphone zulegt, profitiert von der Guthaben-Aktion. Noch bis zum 18 November 2020 bekommen alle, die sich ein Galaxy Z Fold oder Z Flip kaufen, 200 Euro Guthaben auf ihr Samsung-Pay-Konto. Für das Galaxy Note 20 Ultra und S20 Ultra bekommen Käufer noch 150 Euro Guthaben und beim Kauf der Modelle Galaxy Note 20, Galaxy S20+, S20 und S20 FE gibt es nur noch 100 Euro.

Wie ist Ihre Meinung zur Guthaben-Aktion? Finden Sie, es ist eine lohnende Sache oder steht der Kauf eines neuen Smartphones gerade nicht an? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.

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Bildquelle: Samsung/dpa-tmn