Zukünftige Begrenzung von Speicherplatz
Google nimmt Anpassungen an den Speicheroptionen der Anwendung Google Fotos vor. Das hat das Unternehmen im November 2020 bekanntgegeben. Ab 2021 wird jedes Foto oder Video dabei einem begrenzten Speicherplatz angerechnet. Bisher konnten Benutzer beliebig viele Bilder und Videoclips hochladen.
Was Google Fotos überhaupt ist und wie die Änderung genau aussieht, erfahren Sie hier.
Was ist Google Fotos?
Bei Google Fotos (im Englischen Google Photos) handelt es sich um eine Anwendung, die Google vor circa fünf Jahren ins Leben gerufen hat, um seinen Benutzern die Möglichkeit zu bieten, Bilder und Videos abzusichern und zu teilen. Dabei wurde unter anderem die Foto-Verwaltung aus dem gescheiterten Google Plus übernommen. Bisher ist der Cloudspeicher komplett kostenlos nutzbar Jeder Benutzer kann beliebig viele Dateien hochladen und über Links mit anderen teilen. Google komprimiert die Dateien dabei jedoch regulär.
Das jedoch hat dazu geführt, dass mittlerweile über vier Billionen (um das als Zahl darzustellen: 4.000.000.000.000) statische und bewegte Bilder in Google Fotos gespeichert sind und täglich durchschnittlich circa 28 Milliarden (28.000.000.000) Dateien dazukommen. Damit ist Google Fotos der wahrscheinlich beliebteste Bildspeicherdienst in der Cloud.
Sie können in Google Fotos Bilder und Videos hochladen und diese dann direkt mit Freunden und Familie teilen. Bild: ©Google
Google Fotos begrenzt Speicherplatz
Aufgrund der täglich hochgeladenen Datenmenge hat Google jetzt jedoch beschlossen, den kostenlosen Speicherplatz zukünftig zu begrenzen. Ab dem 1. Juni 2021 werden alle Fotos, die Sie neu hochladen, in ein Speicherplatzkontingent eingerechnet. Alle bis dahin hochgeladenen Bilder und Videos sollen aber, das betonte Google ausdrücklich, auch weiterhin ohne Einrechnung in Ihren begrenzten Speicherplatz im Cloudspeicher bleiben. Bis zu dem besagten Datum können Sie also noch kostenlos komprimitierte Fotos und Videos hochladen und teilen. Übrigens hat Google bereits Mitte 2020 seine automatische Backup-Funktion zur Synchronisation der Fotos im Handy mit der App Google Fotos eingestellt.
Eine gute Nachricht gibt es übrigens direkt für die Nutzer von Pixel-Smartphones: Sie sind von den Änderungen nämlich nicht betroffen. Sollten Sie ein solches Smartphone von Google besitzen, können Sie auch nach dem 1. Juni 2021 weiterhin unbegrenzt Fotos und Videos hochladen. Und das sogar in hoher Qualität.
Speicherplatzkontingent bei Google Fotos
Bei dem besagten Speicherplatzkontingent handelt es sich übrigens um die 15GB Speicherplatz, die jedem Google-Konto kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Der Speicherplatz wird dabei bereits von anderen Google-Anwendungen verwendet, so beispielsweise auch von dem Cloudspeicher Google Drive oder der E-Mail-Lösung Gmail.
Wenn Sie bei Google Fotos Media-Dateien in hoher Auflösung hochladen und kein Pixel-Smartphone haben, nehmen Sie das Speicherplatzkontingenz übrigens auch jetzt schon in Anspruch. Darunter fallen sämtliche Fotos ab einer Größe von 16 Megapixeln und Videos ab der HD-Auflösung (1080p). Sprich: Lasen Sie Bilder mit einer Auflösung von mindestens 16 Megapixeln oder Videos mit einer Auflösung von mindestens HD in Google Fotos, dann werden sie in das Speicherkontingent eingerechnet.
Neigen sich Ihre 15GB Speicherplatz langsam dem Ende entgegen, informiert Sie Google übrigens via E-Mail und/oder App darüber. Dabei verweist Google auch direkt auf eine Möglichkeit der Speicherplatzerweiterung.
Speicherplatzkontingent erweitern?
Mit Google One stellt die Firma hinter der beliebtesten Suchmaschine jetzt schon ein Abo-Modell zur Speicherplatzerweiterung für das Google-Speicherplatzkontingent zur Verfügung. Das Abo-Modell beginnt mit 1,99 Euro im Monat; wobei dieses Abo einer Erweiterung von 100GB und einem zusätzlichen Kundensupport entspricht. Abos können mit bis zu fünf Familienmitgliedern geteilt werden. Jede der benannten Personen bekommt dabei einen Teilspeicher für einen eigenen Bereich. In diesem können dann jeweils persönliche Dateien, E-Mails und Fotos abgesichert werden.
Zusätzlich wird Google ab Juni 2021 übrigens eine neue App zur Verfügung stellen, mit der Sie Ihre bei Google Fotos hochgeladenen Bilder und Videos managen können. Das Tool soll auch dabei helfen, unscharfe oder dunkle Bilder zu erkennen und auf Wunsch auszusortieren.
Mit Google Fotos können Sie Ihre aufgenommenen Handyfotos direkt absichern und für alle Geräte verfügbar machen. Bild: Pexels/OlegMagni
Google Fotos taggen
Sollten Sie Google Fotos bereits, immer noch oder zukünftig nutzen, gibt es übrigens etwas, die Sie unbedingt beachten sollten: Google Fotos sortiert Ihre Bilder in einem Zeitstrahl chronologisch. Für diese Sortierung greift die App auf die Bildinformationen Ihrer Fotos zurück, also auf Metadaten wie Erstellungs- und Änderungsdatum. Ist bei diesen Angaben etwas durcheinander, wird auch Google Fotos die Sammlungen nicht chronologisch anzeigen.
Das kann bei dem ordnerübergreifenden Verschieben von Dateien innerhalb eines Android-Systems passieren. Möchte man seine Fotos übersichtlich in einem Ordner gesammelt haben, kann man dazu Fotos aus einem Ordner markieren und sie in einen anderen Ordner verschieben. Aber Vorsicht: Damit aktualisiert sich nicht nur das Änderungsdatum der Fotos, sondern auch das Erstellungsdatum! Android legt in dem Falle das Foto quasi neu an. Lädt man diese Fotos bei Google Fotos hoch, sind sie plötzlich alle von mehr oder weniger demselben Datum bzw. werden für die gleiche Uhrzeit eines Datums angegeben. Das ist für die Sortierung sehr schwierig. Wenn man seine Fotos richtig taggen will, muss man die Grundeinstellungen der Handyfotos so lassen, wie sie sind.
Orts- und Personensuche sowie Gesichtserkennung
Bei Google Fotos können Sie übrigens auch nach Orten und Personen, nach bestimmten Motiven wie Haustiere und Ereignissen wie Hochzeiten suchen. In den Metadaten der Bilder werden Fotos dabei entsprechend markiert und damit der benutzereigenen Suche zugänglich gemacht. Zu den Metadaten gehören wie bereits erwähnt die Zeitangaben, wann ein Bild gemacht wurde.
Vergeben Sie neben den automatisiert hinzugefügten Kategorien in Ihren Fotos auch benutzerdefinierte Labels und markieren Sie so zum Beispiel die Spitznamen Ihrer Freunde oder die Namen Ihrer Haustiere. Solche Namenslabels vergeben Sie über den in den sogenannten Gesichertgruppen liegenden Button „Name hinzufügen“.
Die Gesichtergruppen sind Gruppierung ähnlicher Gesichter in Ihren Fotos. Sie funktionieren mithilfe von Gesichtserkennung. Die Gesichtserkennung können Sie über die „Google Fotos-Einstellungen“ ein- bzw. ausschalten. Nur dann, wenn die Gesichtserkennung eingeschaltet ist, können Sie also Namenslabel vergeben und Ihre Fotos automatisiert nach Personen durchsuchen. Wenn Sie die Gesichtserkennung einschalten und bereits mehrere Fotos hochgeladen haben, wird die Analyse Ihrer Fotos einige Zeit in Anspruch nehmen.
Professionelle Backup-Lösungen
Google gibt in einem Blogpost die zukünftige Begrenzung des Speicherkontingents bekannt und verspricht, die hochgeladenen Fotos vertraulich zu behandeln und nicht für Werbezwecke zu benutzen. Dennoch bietet sich Google Fotos vor allem für das Speichern und Teilen von Bildern und Videos an, die Sie auch verschicken oder veröffentlichen wollen.