Eckdaten zum Chromium OS basierten Betriebssystem

Zum Jahresenede 2020 hat Google den Softwarehersteller Neverware inklusive dem Chromium OS basiertem Betriebssystem CloudReady aufgekauft. Mit ihm können Sie alte Notebooks quasi zu Chromebooks umwandeln.

Was der Kauf genau bedeutet, erfahren Sie hier. Auch informieren wir Sie darüber, was Chromium OS basierten Betriebssysteme wie CloudReady sind und warum sie für Firmen relevant seien könnten.

Chromium OS basiertes Betriebssystem CloudReady

Chromium OS ist eine auf Linux basierende, quelloffene und damit frei zugängliche Distribution von Google. Auf ihrer Basis wurde Google Chrome OS (Google Chrome Operating System) als Chromium-OS-Betriebssystem entwickelt. Der Google Chrome Browser, der oft auch nur Google Chrome genannt wird, ist eine Anwendung, die für das gleichnamige Betriebssystem konzipiert wurde.

Mit CloudReady bietet Neverware neben Google Chrome ein weiteres Chromium OS basiertes Betriebssystem an. Dieses läuft auf älteren oder langsamen Geräten und macht sie gleichzeitig wieder flott. Das CloudReady-Betriebssystem läuft dabei auf Rechnern und Laptops, die ursprünglich für die Betriebssysteme Windows oder macOS konzipiert wurden und auf denen sie zuvor womöglich längere Zeit liefen. Durch die Installation von CloudReady wird dabei aus jedem Notebook quasi ein Chromebook, wie sie mit Chrome OS von Google betrieben werden. Dies dürfte wohl mutmaßlich auch der Grund für Googles Übernahme von CloudReady sein.

Für das CloudReady-Betriebssystem zertifizierte Geräte werden von Neverware dabei übrigens ganze 13 Jahre lang supported. Im Vergleich dazu stellt Google Chromebooks acht Updatejahre zur Verfügung. Nach Ende der Updatejahre kommen dann aber auch Chromebooks für einen Betriebssystemwechsel zu CloudReady in Frage.

Cloudready
Mit Cloudready wurde aus diesem Lenovo-Notebook ein Chromebook. Bild: © Neverware

Google übernimmt CloudReady

Die CloudReady Home Edition für Privatkunden ist bisher komplett kostenlos und soll es auch mit der Übernahme durch Google bleiben. CloudReady General sowie CloudReady Education & Enterprise für Bildungseinrichtungen und Firmen sollen mit ihren Angeboten zunächst ebenfalls bestehen bleiben, aber auf lange Sicht in Hinblick auf Googles Portfolio angepasst werden. Was das jedoch konkret bedeutet, ist Zukunftsmusik.

Unklar bleibt auch, was Google mit CloudReady vorhat, auch wenn sich jetzt bereits abzeichnet, dass beide Chromium-OS basierten Betriebssysteme von Google auf lange Sicht umfassender werden dürften. Auch dürfte Google davon profitieren, ein kostenloses Chromium-OS-System im Angebot zu haben, um neben Chrome ein zweites stabiles System zu vertreiben. Vor allem eins, mit dem man sein altes Notebook kostenlos quasi zu einem einfachen Chromebooks aufrüsten kann. Immerhin ist nicht unwahrscheinlich, dass Benutzer, die erst einmal mit einem Betriebssystem gearbeitet haben, bei diesem auch bleiben.

Chromium-OS basierte Betriebssysteme für Firmen

Google zeichnet sich mit seinen Produkten in vielen Bereichen als Marktführer aus. So ist ohne Frage auch Google die beliebteste Web-Suchmaschine. Über die Hälfte aller Internetnutzer weltweit nutzt zudem den Google Chome Browser; er ist (Stand Dezember 2020) ohne Frage der meistgenutzte und beliebteste, sowohl bei Privatpersonen als auch bei Firmen.

Anders sieht dies jedoch mit dem Betriebssystem Chrome OS aus. Damit vertreibt Google nach wie vor ein absolutes Nischen-Betriebssystem. Gerade bei Firmen wird das Chrome-OS-Betriebssystem seit einigen Jahren jedoch immer beliebter und konkurriert zum Teil schon mit seinem Wegbereiter Linux. Nur Microsoft Windows und das macOS sind ohne Frage noch beliebtere Betriebssysteme im Unternehmensbereich. Auch andere Chromium-OS-Systeme für Computer und Laptops erleben in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg.

Ein zentraler Nachteil von Chromium OS basierte Betriebssystemen wie CloudReady ist, dass sich in dem Betriebssystem im Gegensatz zu Chrome OS keine Android-Apps installieren lassen. Jetzt, wo CloudReady aber zu Google gehört, könnte sich dies bald ändern.

Mann an seinem Arbeitsplatz
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